Forstwirtschaft
13.12.2019
Pappelforste, starke Verbündete im Kampf gegen den Klimawandel
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Im Dezember findet in Madrid der Klimagipfel statt. Es geht um nicht weniger als eine der größten Herausforderungen der Menschheit: den Kampf gegen den Klimawandel. In diesem Kampf sind Pappelplantagen mächtige natürliche Verbündete.
Dies erkennen sogar das spanische Amt für Klimawandel (OECC) und das Ministerium für den Ökologischen Übergang im Rahmen des Nationalen Integrierten Energie- und Klimaplans 2021-2030 an. Dort ist geplant, den Anbau dieser Baumart zu fördern und andere Kulturen in Überschwemmungsgebieten durch sie zu ersetzen.
Laut Weltorganisation für Meteorologie (WMO) hat die Konzentration der Treibhausgase, die Wärme in der Atmosphäre speichern, Rekordhöhen erreicht. Und es gibt keine Anzeichen für eine Umkehr dieses Trends, der den langfristigen Klimawandel auslöst.
Nach Angaben der WMO ist die Konzentration von Kohlendioxid (CO2) von 401 ppm (Anteile pro Million) im Jahr 2015 auf 405,5 ppm im Jahr 2017 gestiegen. Die Wissenschaft ist in dieser Hinsicht eindeutig: Wenn wir den Ausstoß von CO2 und anderen Treibhausgasen nicht rapide reduzieren, wird der Klimawandel zunehmend zerstörerische und dauerhafte Folgen für das Leben auf unserem Planeten haben.
Vor diesem Hintergrund müssen wir als Bewohner der Erde alle uns zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen, um diese Entwicklung zu stoppen. Eine Lösung bietet uns der natürliche Lebensraum. Forste binden CO2, indem sie es umwandeln und in ihrem Gewebe in Form von Kohlenstoff speichern. Das Potenzial dieser Plantagen im Kampf gegen den Klimawandel ist enorm. Ein kürzlich in der Zeitschrift Science veröffentlichter Artikel rechnet damit, dass durch die Aufforstung 200 Gigatonnen Kohlenstoff gebunden werden können. Dies entspricht nicht weniger als 25 % des heutigen CO2 in der Atmosphäre und zwei Dritteln der vom Menschen verursachten Emissionen.
Natürlich kann dies, wie viele Wissenschaftler betonen, nicht die einzige Lösung sein. Damit diese Initiativen wirksam werden, müssen sie kurz- und mittelfristig mit einer Reduzierung der Emissionen einhergehen. Die Bedeutung der wichtigen Rolle, die Baumplantagen bei der Bekämpfung des Klimawandels spielen können, ist jedoch eindeutig nachgewiesen.
Innerhalb der Forstwirtschaft stellen in Spanien die Pappeln ein enormes Potenzial im Kampf gegen den Klimawandel dar. Dies verdanken wir ihrem schnellen Wachstum und der Nutzung des Pappelholzes in der Wertschöpfungskette langlebiger Erzeugnisse wie z. B. Sperrholz.
Laut dem spanischen Ministerium für den Ökologischen Übergang spielt die Pappel als eine der wichtigsten Arten, die in Spanien und insbesondere in Kastilien und León vorkommen, aufgrund ihres Potenzials für die Bindung von CO2 eine besondere Rolle. In dieser Region befinden sich zwei Drittel der Gesamtfläche aller Pappelhaine in Spanien. Eine Pappel absorbiert 20-mal mehr CO2 als eine Waldkiefer (Pinus sylvestris) oder eine Steineiche (Quercus ilex), die häufigsten Nadel- und Laubbäume in dieser Region.
In Spanien wird die Pappel in erster Linie für die Herstellung von Sperrholzplatten genutzt. Im Hinblick auf die ökologische Rolle wird davon ausgegangen, dass die Holzmenge für die Herstellung eines einzigen Kubikmeters Sperrholzplatte aus Pappel 793 kg CO2 gebunden hat. Dies wird in dieser Grafik deutlich, die mit Daten von Föra erstellt wurde, einer an der Universität von Valladolid gegründeten Beratungsfirma, die sich auf den Forstsektor spezialisiert hat. Zum Vergleich und zur Veranschaulichung: Dies entspricht den Emissionen von etwa 3.000 km Autofahrt.
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